Fairphone – Smartphone mit gutem Gewissen

Dass Smartphones und viele andere technische Geräte größtenteils unter umweltschädigenden und ausbeuterischen Umständen hergestellt werden, sollte mittlerweile jeder in Deutschland und Europa wissen. Auch keinerlei Selbstverpflichtungen von Unternehmen, die angeblich die Arbeitsbedingungen bei Zulieferern verbessern sollen, werden das in Zukunft ändern. Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an den kürzlichen Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesh, bei dem diversen europäische Hersteller produziert hatten.

Fairphone – Smartphone mit gutem Gewissen

Fairphone – fair und transparent
Mit dem Fairphone soll nun der Beweis erbracht werden, dass man auch ein gutes Smartphone produzieren kann und gleichzeitig fair, transparent und echte Verbesserungen bei den Herstellungsbedingungen für die betroffenen Arbeiter zu erreichen. Es ist ein Produkt, das vom komplettem Herstellungsprozess und bis an sein Lebensende darauf ausgelegt ist, umweltschonend und haltbar zu sein. Auch die Materialien sollen allesamt aus konfliktfreien Regionen bzw. Quellen stammen, so dass man mit dem Kauf ein gutes Gewissen haben könnte.

Technische Daten des Fairphone:

  • Quad core CPU 1,2 Ghz
  • 1GB RAM
  • 16GB Speicher
  • 4,3 Zoll Touchscreen
  • 8 MP Kamera und 1,3 MP Frontkamera/li>
  • Android OS 4.2 (rootfähig)
  • 2 SIM-Karten-Steckplätze

Alles weitere findet ihr bei den Technische Details auf der Webseite der Betreiber.

Vorbestellungen für das Fairphone
Das Fairphone kann seit Mitte Mai für 325 Euro vorbestellt werden, doch wird nun tatsächlich alles besser? Zunächst einmal müssen 5.000 Bestellungen zusammen kommen, damit das Fairphone überhaupt produziert werden kann. Aktuell ist die Auslieferung für Herbst 2013 geplant – vorausgesetzt, es finden sich genügend Käufer.

Meine Meinung zum Fairphone
Ich, als mittlerweile langjähriger Apple- und iPhone-User (7 bzw. 3,5 Jahre), finde, dass das Fairphone ein sehr sehr guter Ansatz ist und beweist, dass man auch sozial und umweltfreundlich ein Smartphone herstellen kann. Sicherlich ist dabei auch immer noch nicht alles perfekt, viele Teile sind immer noch aus Metallen, die später unter Verbrennung giftiger Plastikteile in Ghana zurückgewonnen werden.

Dennoch, es gibt viele gute Ansätze: Dank des austauschbaren Akkus und der 2 SIM-Steckplätze benötigt man kein zweites Handy und kann es bei einem Akku-Defekt leicht reparieren (und bekommt nicht wie bei Apple oftmals üblich einfach ein neues Handy). Durch die sorgfältige Auswahl der Zulieferer kann sicherlich auch nicht alles von heute auf morgen gut, aber ähnlich wie bei Fair-Trade-Modellen für Kaffee oder Kakao Schritt für Schritt verbessert werden.

Kaufen oder nicht kaufen?

Ich werde mir das Fairphone erst mal nicht kaufen, obwohl ich mit den Funktionen und dem Aussehen durchaus zufrieden bin und sehr gerne die Idee unterstützen möchte. Der Hauptgrund, warum ich es mir nicht kaufen werde, ist, dass mein aktuelles Smartphone nach wie vor gut läuft und alles kann, was ich benötige: Es ist ein iPhone 4 und seit dem Erscheinen im Oktober 2010 in meinem Besitz (ja, belächelt mich nur).

Den größten Fehler, den ich nun machen könnte, wäre dieser: Mir ein neues Smartphone zu kaufen, nur um des Kaufens Willen. Aber genau das ist doch das Problem: Viele kaufen sich jedes Jahr das neueste Modell (vor allem Apple-Fans) und sorgen so dafür, dass immer mehr alte Smartphones in der Welt herumgeistern und immer mehr Elektroschrott angehäuft wird.

Also, bitte kauft euch nur dann ein neues Gerät, wenn es absolut nötig ist (wobei man sich natürlich darüber streiten kann, ob und wann das überhaupt der Fall ist)!

Und wenn es dann ein Smartphone wie das Fairphone ist oder ein anderes, welches unter umweltfreundlichen Bedingungen produziert wurde, dann ist das umso besser…