Telekom und O2 starten mobiles LTE
Bald schon soll der neue Mobilfunkstandard LTE das Surfen auch für Nutzer von Smartphones und Tablet-PCs erheblich beschleunigen. Aktuell sorgt LTE vorrangig dafür, dass Gebiete ohne abgeschlossenen DSL-Ausbau auch einen breitbandigen Internetzugang erhalten. Vodafone bietet schon seit einigen Monaten spezielle Smartphone-Tarife an. Kunden von O2 oder der Telekom bleibt bisher leider nur der Griff zu herkömmlichen UMTS bzw. HSDPA. Ab Juli aber soll sich das Blatt allerding langsam wenden. Zumindest O2 hat schon im Vorfeld angekündigt, mobiles LTE ab diesem Zeitpunkt sukzessive in ca. 200 Städten anzubieten. Die Deutsche Telekom plant, nach Köln und Frankfurt, Anfang Juni das 4G-Netz auch in Berlin hochzufahren. Weitere Städte sollen rasch folgen.
Teurer Luxus?
Aktuell sind die Tarife bei Vodafone, mal abgesehen von den DSL-Ersatzangeboten, noch vergleichsweise teuer. Der Highspeedturbo für´s Smartphone ist ab rund 65 Euro monatlich erhältlich. Der schnellste Tarif mit vollen 100 MBit, inkl. Smartphone, lässt sich das Unternehmen mit stolzen 105 Euro vergüten. Eine ganze Stange Geld, zumal die Verfügbarkeit (Übersicht) bekanntlich noch längst nicht überall gegeben ist. Bleibt abzuwarten, ob die Telekom oder O2 die Latte etwas tiefer ansetzen und sich die Preise so langsam auf ein etwas gemäßigteres Niveau einpendeln.
Ab wann unterstützt Apple LTE?
Apples erster Versuch in Sachen LTE war nicht gerade eine marketingtechnische Glanzleistung. Eher schon ein kommunikatives Fiasko. Bekanntlich wurde das Unternehmen in Australien wegen irreführender Werbeaussagen von Verbraucherschützern verklagt. Seither trägt das neue iPad den unverfänglichen Zusatz „Cellular“. Doch auch in Deutschland gab es kritische Stimmen, glaubten doch viele Käufer, sie können damit schon LTE nutzen. Dem ist leider nicht so. Zum einen, da es wie gesagt bislang kaum passende Tarife gibt und der Start in vielen Städten erst bevorsteht. Vorrangig sind aber rein technische Faktoren verantwortlich. Denn der verbaute LTE-Chip unterstützt längst nicht jeden Standard, denn LTE ist nicht gleich LTE! In Deutschland beispielsweise werden drei Frequenzbänder genutzt. Einmal bei 800 Mhz (ländlicher Ausbauraum), sowie bei 2600 MHz (Stadt). Die Telekom nutzt zudem noch ein Band bei 1800 MHz. Letzteres ist auch die gängige Nutzfrequenz in Australien. Das iPad 3 unterstützt aber nur LTE bei 700 MHz sowie 2100 MHz, wie in den USA und Kanada üblich. Für Deutschland und Australien ist die so verbaute LTE-Funktionalität also völlig unbrauchbar.
LTE schon beim iPhone 5?
Beim iPhone 5 wird Apple wahrscheinlich Lehren daraus ziehen und entweder regional angepasste Versionen mit passendem Chip auf den Markt bringen, wie es auch HTC oder Samsung bereits handhaben, oder deutlich wahrscheinlicher einen LTE-Universal-Chip, der alle erdenklichen LTE-Frequenzen der Welt unterstützen wird (so wie der Telefon-Chip bereits das GSM und das CDMA-Netz unterstützt). Aufgrund von Lieferengpässen des Chipherstellers Qualcomm verzögert sich der Start des iPhone 5 nach wie vor. Und dass das iPhone 5 LTE beherrschen wird, steht so gut wie fest. Auch ein jüngster Bericht des Wall Street Journals, bestätigte die Gerüchte erneut.
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