Amazon versus Apple: Tablet-PC soll iPad verdrängen
Kein Geringerer als der weltweit größte Internethändler Amazon ist es, der jetzt selbst mit einem eigenen Gerät Apple den ersten Rang im Bereich der Tablet PCs streitig machen will.
Damit versucht sich Amazon nach den nicht minder bekannten Technikkonzernen Toshiba und Samsung sowie anderen ebenfalls nicht zu unterschätzenden Unternehmen, dem Platzhirsch Apple das Revier zu plündern.
Der Erfolg, den Amazon mit dem Verkauf diverser Produkte anderer Hersteller hat, scheint der US-amerikanischen Onlinefirma nicht zu reichen. Bereits seit einiger Zeit können auch hausintern entwickelte Technikartikel von Amazon bei Amazon bestellt werden – so wie der international beliebte E-Reader Kindle. Bald möchte Amazon mit einem Tablet-PC nicht nur Aufsehen erregen, sondern auch das in der Gunst der Verbraucher bislang führende iPad von Apple als Nummer Eins als Verkaufsschlager ersetzen.
Touchscreen-Kindle ohne Kamera
Laut einem Bericht im Wall Street Journal soll das Amazon-Tablet das Google-Betriebssystem Android installiert haben und des Weiteren über einen Touchscreen von neun Zoll verfügen. Obwohl außer der Tatsache, dass im Gegensatz zum iPad 2 bei Amazons Tablet keine Kamera verbaut sein soll, keine weiteren Details zur Ausstattung an die Öffentlichkeit gedrungen sind als, gehen Experten bereits von einem Hit der angekündigten Neuheit aus. In einer ersten Auflage sollen rund eineinhalb Millionen Geräte hergestellt werden und im dritten Quartal 2011 in die Regale der Straßenläden und Online-Shops kommen.
Ernsthafte Konkurrenz für Apple?
Ob all dies dazu reicht, Apple Angst einzujagen, ist allerdings fraglich. Mit dem besten Ergebnis aller Zeiten hat die Firma ihr die vergangenen drei Monate abschließen können. Unter anderem war hierfür der Verkauf von insgesamt mehr als neun Millionen iPads verantwortlich – was in anderen Worten so viele waren, wie überhaupt produziert wurden. Die Produktion soll demnach weiter ausgeweitet werden, unabhängig vom Angriff seitens Amazons.
Auch die Börse reagierte mit einem Kursplus und bewertete das Apple-Wertpapier sofort nach Bekanntgabe der Gewinn- und Umsatzzahlen mit mehr als 400 US-Dollar – während bei Amazon nur 215 US-Dollar pro Aktie auf den Tisch gelegt werden müssen. Bleibt abzuwarten, ob das Amazon-Tablet diesen Wert in die Höhe schnellen lässt.
Auf jeden Fall ist es gut, das in dem Markt für Tablets ein weiterer großer Player einsteigt, denn das steigert die Innovationskraft (hoffentlich) und sorgt für bessere Geräte in kürzere Zeit und mehr Alternativen zum iPad.